Forstgut Hinterbreiteneben


Der Betrieb liegt in der Gemeinde Lunz am See rund vier Kilometer nordwestlich der Ortschaft Lunz in der Katastralgemeinde Bodingbach. Die ehemalige Hofstelle wurde 2006 renoviert und wird seitdem für den Fremdenverkehr genutzt und an Feriengäste vermietet. Es werden momentan etwas über dreizehn Hektar Grünland und 110 Hektar Wald bewirtschaftet.

Der forstwirtschaftliche Betrieb wurde während der 40 Jahre vor der Betriebsübernahme 2002 kaum bewirtschaftet und wird seitdem Zug um Zug wieder mit einer zeitgemäßen Infrastruktur versehen und in eine ordentliche Bewirtschaftung überführt. Die dominierende Baumart ist die Fichte, gefolgt von Kiefer, Lärche, Buche und dem Bergahorn. Um die Vitalität, die Widerstandskraft und auch die Habitatqualität des Bestandes zu verbessern wird - wo möglich - der aufkommenden Naturverjüngung von Laubbaumarten - insbesondere dem Bergahorn - ausreichend Platz eingeräumt. Um der zunehmenden Überwaldung entgegenzuwirken wurden in den letzten Jahren mehrere Wiesen, welche bereits über etliche Jahre nicht mehr in Bewirtschaftung waren, Zug um Zug in eine naturnahe Bewirtschaftung zurückgeführt und 2011-2012 wurden weitere zwei Hektar Windwurffläche in ökologisch wertvolle Mager-, Lärchen- und Kiefernwiesen umgewandelt, welche von Wildkirschen und Wildäpfeln gesäumt wurden.

Die Wiesenflächen sind zum größten Teil um das Ferienhaus Breiteneben und um die Holzknechthütte auf etwa 750 m Seehöhe arrondiert. Bei den Wiesen um das im Zentrum liegende Ferienhaus Hinterbreiteneben handelt es sich um magere bis mäßig fette Mittelgebirgswiesen, wie sie bei traditioneller Bewirtschaftung für den Raum um Lunz am See typisch sind. Diese Wiesen zählen zu den artenreichsten Grünlandtypen Österreichs. Die bestandsbildenden Grasarten sind der Goldhafer und das Ruchgras. Der blumenbunte Aspekt wird bestimmt von Margerite, Rauem Löwenzahn, Wiesen-Glockenblume, Kuckucks-Lichtnelke uva. Mancherorts tritt als lokale Besonderheit auch die Narzisse auf. Bei den Wiesen um die Holzknechthütte handelt es sich zum überwiegenden Teil um trockene Magerwiesen, wie beispielsweise der Blaugrasrasen der Constantinwiese. Typische Magerkeitszeiger sind hier der Feld-Thymian, der Wundklee, die Blutwurst oder das Blaugras selbst. Der landwirtschaftliche Betrieb nimmt seit 2008 an den Naturschutzmaßnahmen des österreichischen Agrarumweltprogramms teil. Derart leistet er einen wichtigen Beitrag zum Erhalt artenreicher Wiesen mit ihren typischen Pflanzen- und Tierarten im Natura 2000 Gebiet Ötscher-Dürrenstein. Der Fortbestand der Wiesen als sensible Ökosysteme ist an eine schonende Wirtschaftsweise geknüpft. Dazu zählen insbesondere der Verzicht auf Dünger und ein nicht zu früher Mahdtermin. Das Heu wird an viehhaltende Betriebe der Region abgegeben, der eigene Betrieb wirtschaftet viehlos. Die biologische Reichhaltigkeit und die landschaftliche wie auch ästhetische Qualität sind bei der Bewirtschaftung hochgehaltene Kriterien.

Bei der Betriebsführung steht das Ideal einer Synergie im Vordergrund. So sollen meine Aktivitäten sowohl wirtschaftlich nachhaltig als auch mit den Anforderungen einer florierenden Flora und Fauna, den Interessen der Geschäftspartner und der Entwicklung der Region zum gegenseitigen Nutzen in Einklang gebracht sein.

Betriebsführer und Forstschutzorgan:

Mag. Johannes Hoyos

A-3293 Lunz am See
Breiteneben 2 / Holzknechthütte
Johanneshoyos@aon.at
0699 12581519